Schnuppern in Twann
Twann liegt am Bielersee, eine sehr gute schweizer Weinregion. Vergangene Woche durfte ich dort schnuppern. Es war ein bisschen weniger los als noch in Spiez deshalb wird es wahrscheinlich auch ein kĂŒrzerer Blog.
Montag
Am Montag war ich krank und konnte somit nicht an den Bielersee.
Dienstag
Ich konnte um acht Uhr dort sein und musste somit nicht ganz so frĂŒh aufstehen, noch dazu wurde ich am ersten Morgen gebracht. Da nun die Zeit nach der Ernte war, waren alle Trauben gelesen und gepresst in den FĂ€sser. Sie mĂŒssen nun gĂ€ren und zu Wein werden. Somit war meine erste Aufgabe bei allen Traubensorten, das oechsle Grad zu messen und die Temperatur. DafĂŒr fĂŒllten wir ein Reagenzglas mit dem Wein und liessen eine oechsle Waage darin treiben. Je nachdem wie weit sie versinkt wird ein jeweiliges oechsle Grad angezeigt. Umso mehr die Waage versinkt desto weniger oechsle hat es. Die Temperatur ist wichtig soweit der Wein noch im GĂ€rungsprozess ist. Denn die Hefe hört auf zu arbeiten wenn es kĂ€lter als fĂŒnfzehn Grad ist. Wenn ein Wein also noch zu viel oechsle hat aber er schon zu kalt ist muss man ihn heizen sonst könne keine oechsle abgebaut werden. Die Ergebnisse der beiden Werten werden in Tabellen eingetragen um den Prozess eines Weines zu verfolgen. Nach dem messen der Wein werte, kam das stösseln der Rotweine an die Reihe. Das heisst das ich mit einem Holzstössel den Traubentrester hinunter drĂŒckte. das ist wichtig dass man somit genug Farbe in den Wein bekommt und auch die anderen werte der Schale im Wein vorhanden sind. Diese Arbeit wurde von Morgen zu Morgen einfacher, da der Trester immer weicher wurde und es mir somit besser gelang ihn hinunter zu stösseln.Â
Nach der Arbeit im Keller musste ich mit einem von zwei Angestellten Flaschen etikettieren. Dies habe ich auch schon gemacht und war somit nicht Neuland fĂŒr mich. Vom Lager mussten wir noch Weinflaschen in einen anderen Raum transportieren. Ein Raum wo der Chef Degustationen abhĂ€lt und auch einige male im Jahr ein Treberwurst Essen veranstaltete.
Was dieser Betrieb in meinen Augen sehr sympathisch machte ist das gemeinsame Mittagessen. Das heisst, dass der Chef oder seine Frau fĂŒr die ganze Familie und Arbeiter ein Essen kocht.
Am Nachmittag gingen wir zu den Reben, da die Trauben in diesem Jahr schon gelesen wurden machten wie sie bereit fĂŒr den Winterschnitt. Das heisst wir schnitten allen Reben die Zweige auf Schulterhöhe ab. Dies mag vielleicht brutal klingen aber dies ist erst der Anfang: Im Winterschnitt werden alle Ruten der Reben bis auf zwei Augen zurĂŒck geschnitten. Aus den zwei verbliebenen Augen werden im nĂ€chsten Jahr weitere Triebe spriessen. Damit man die Ruten dann besser herausziehen kann nachdem man sie abgeschnitten hat schneiden man im Herbst die obersten Teile der Reben Ruten ab so das sie sich nicht verfangen und man es leichter hat im Winter die abgeschnittenen Ruten heraus zu ziehen.
Dann war auch schon halb Sechs und ich hatte Feierabend.
Mittwoch
Der Mittwoch begann frĂŒher als der Dienstag, da ich nun mit dem Zug an reiste. Logischerweis ging die lĂ€nger als mit dem Auto. Auch Heute begann der Arbeitstag mit dem messen und dem stösseln der Weine. Heute kam auch noch der andere Angestellte welcher am Dienstag krank war. Nachdem wir die Kellerarbeit erledigt hatten machten wir dort weiter wo wir am vergangenen Tag aufgehört hatten, mit dem vorschneiden der Reben. Zu dritt waren wir doch um einiges schneller als noch zu zweit und so waren wir am Mittag mit dieser Arbeit soweit fertig.
Erneut wurden alle zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.
Am Nachmittag hatten wir die Aufgabe einen kleinen GerĂ€te Schuppen aus zu misten und die Sachen die man nicht mehr brauchen konnte weg zu werfen. Zuerst nahmen wir alles aus dem Schuppen heraus und sortierten es so gut wie Möglich. Es war erstaunlich was sich alles in dem Schuppen befand: SĂ€cke mit Hagelnetzen, Wassersprinkler, einen Haufen Altmetall, verfaulte HolzpfĂ€hle, altes Werkzeug und ganz hinten an der Wand stand ein altes drei Meter hohes Holzfass welches in die Einzelteile zerlegt wurde. Dieses hievten wir auch ins Tageslicht. auch wenn es in die einzelnen Balken zerlegt wurde war es unglaublich schwer, die drei Meter langen Eichenbalken wogen einiges. Ausserhalb des HĂ€uschens hatte es etwa dreissig HolzpfĂ€hle welche wir auch alle untersuchen mĂŒssen und ein Haufen mit Wiederverwendbar und einer mit Brennholz anlegen. Danach mussten wir alles wiederverwendbare in den Schuppen rĂ€umen und schon war halb sechs.
Donnerstag
Wie bisher jeden morgen stösselten wir zuerst die Rotweine und massen den oechsle Gehalt bei allen weinen, hier merkte ich einen grossen Unterschied zum ersten Tag in Twann. Ich war ĂŒberrascht wie schnell die GĂ€rung eines Weines voran schritt.Â
Am Vormittag war wieder der Schuppen an der Reihe, bei diesem fanden wir noch sechzig EisenpfĂ€hle welche alle hoch zur Strasse geschafft wurden. Zum glĂŒck hatte es ein kleines WĂ€gelchen welches auf Schienen durch den Rebberg fuhr welches wir gebrauchen konnten um die PfĂ€hle hoch zu transportieren. Leider konnte es nur zweihundert Kilo auf einmal transportieren deshalb mĂŒssen wir es einige male fahren lassen.
Nach dem Mittag transportierten wir die ganzen Sachen hoch die nicht mehr zu gebrauchen waren. FĂŒr das Fass konnten wir zum GlĂŒck auch das WĂ€gelchen benutzen. Oben an der Strasse luden wir alles auf den Camion Transporter. Nach einem kleinen Umweg ĂŒber den Bahnhof und einer GlassĂ© trafen wir wieder beim Keller ein. Das Fass verluden wir auf ein Holzpalet welches nun dezent ĂŒberfĂŒllt ist. Da es nun nicht mehr rentierte etwas neues an zu fangen durfte ich eine Viertelstunde frĂŒher gehen.
Freitag
Der Freitag ist schnell erzĂ€hlt: ich und einer der Angestellten mussten ein ĂŒberwucherten Feldweg im Rebberg von Dornen und Ă€hnlichem befreien, Fertig.Â
Am Nachmittag half ich noch dem Chef die Traubenpresse zu putzen.
Meine Gedanken
Ich sah andere Arbeiten als in Spiez was auch mein Absicht war mit dem Besuch bei diesem Winzer. Lehrstellen bietet er höchstwahrscheinlich nicht an. Ich werde bestimmt noch an einen dritten Hof schnuppern gehen vielleicht auch an einen Vierten. Aber ich bleibe dabei das dies zu lernen nice wÀre.
So,…bis zum nĂ€chsten Eintrag.
Noch ein Bild welches mir sehr gefallen hat: