Messerschmied (Teil 3)
So, wie angekündigt lasse sich heute den dritten und vorerst letzten Messerschmied Blog raus.
Ich war gestern bei Mike Graf und er erzählte mir von seinen Messern, wie es in seiner Laufbahn so zu und her ging. Von der Geschichte der Messermachen in der Schweiz, und wie diese zu Grunde gingen, wegen zwei Brüdern. Ich werde hier und heute nicht die Fragen die ich im letzten Blog gestellt habe beantworten, aber ihr werdet merken das in einen oder anderen Abschnitt die eine oder andere Frage beantwortete wird… Viel Spass beim lesen.
Geschichte der Messerschmiede in der Schweiz
Vor hundert vierzig Jahren war der Messerschmied ein häufig anzutreffender geselle gewesen. Doch um diese Zeit gab es die Gebrüder Elsener, diese entwarfen ein Taschenmesser. Mit diesem Taschenmesser gingen sie zur Schweizerarmee, sie wollten den versuch wagen der Armee einige der Messer zu verkaufen. Als sie dieses Stück dann vor führten war der Ausrüstung verantwortliche der Armee so begeistert dass er bei ihnen Hundertfünfzigtausend solcher Taschenmesser bestellte. Die zwei Brüder hätten natürlich nie so viele Messer in ihrer Lebzeit machen können. Deshalb haben sie in der ganzen Schweiz die Messerschmiede von ihrem ursprünglichen Job gelöst und sie zu ihnen ins boot geholt. Dabei ist Victorinox entstanden.
Kurzes zwischen Wort
Nach der Geschichte der allgemein Messer Schweiz kommen wir nun etwas konkreter zu den Messern von Mike Graff. Ich werde über seinen Stil, seine Kunden Richtung und seinen Meinung zu verschiedenen Klingen respektive verschiedenen Stählen schreiben.
Alles um die Damastklingen
Eine der Fragen im letzten Blog lautete was eine Damastklinge mehr kann als eine normale, im verlauf unseres Gespräches fiel auch hier die Antwort: eine Damastklinge sollte besser und länger schneiden als eine normale Klinge. Allerdings tut sie dies nur solange wie der Besitzer gut mit ihr umgeht. Wenn der Käufer einer Damastklinge damit gefrorenen Rotchabis verhakt sollte er sich nicht wundern wenn das Messer mit der schärfe nicht seinen wünschen und Erwartungen zurecht kommt.
Wir sind immer noch bei der Damastklinge, nun kommen wir aber zur Herstellung. Mike Graf zeigte ein Stück Metall das er schon zu Damaststahl zusammen gefügt hatte. Er hatte da neunhundert Schichten Stahl ineinander laminiert. Allerdings war es nicht dicker als einen knappen Zentimeter. Er könne beliebig verschiedene Stahl härten in einander schmieden um daraus ein Messer zu produzieren.
Die Graf Klinge (Stile)
Auf seiner Webseite steht etwas von Graf Klingen, deshalb haben wir ihn gefragt was wir unter einer Graf Klinge verstehen müssen. Er zeigte uns Bilder von seinen Messern. Ein Grossteil, vor allem kleine Messer oder Klappmesser, hatten am Anfang der oberen Seite des Messers einen Hick. Er meinte das er auf dem Amboss nur kurz mit einer Kante ein kleines Dreieck hinein macht. Mit der Feile Vergenauert er dies dann noch.
Messergriffe
Mike Graf legt wert auf die Griffe der Messer. Es gibt fast nichts was er nicht verwendet. Er hat Mammutzahn, Hirsch/Reh Geweihe, Kuh Hörner, Knochen, verschiedene Holzarten die er in Farben beizen kann, Diamanten, Steine, Gold, Silber und Muscheln. Natürlich ist da der Preis auch noch vorhanden, ein Messer mit Mammutzahn kostet natürlich mehr als eines mit Ahorn Holz. Die Griffe seiner Klappmesser sehen von der Form her alle ähnlich aus doch vom Material und Farbe unterscheiden sie sich um einiges. Wenn mehrere Kunden ein Klappmesser bestellt haben kann er vielleicht fünf gemeinsam machen, da muss er nicht für jedes einzeln die Maschinen an und abschalten. So kann er sie einmal an lassen und fünf Messer am Stück nacheinander machen.
Seine Kunden und was sie bestellen
Bei seinen Kunden handelte es sich viel um Jäger, Fischer, Köche, Hobbyköche, Sammler und solche Leute. Er erzählte dass sich der Geschmack des guten Messers bei den Jägern in den letzten Jahren verändert hatte. Früher wollten sie ein Messer das vom Gürtel fast bis zum Knie kam, eines das man dem Hirsch noch hinterher schiessen konnte. Heute wollen sie lieber ein kompaktes, nicht selten klappbares kleines Messer. Das nicht viel platz einnimmt. Die Fischer brauchen meistens ein schlankes Messer mit dem sie den Fisch gut verarbeiten können. Köche und Hobbyköche haben eigentlich meistens einen ähnlichen Wunsch. Fleisch, oder Gemüse Messer. Gerne der Griff so das er ihnen gut in der Hand liegt und vielleicht noch ein wenig schön aus sieht. Die Sammler verlangt es fast immer nach einem schönen klapp Messer mit dem einen oder anderen zusatz Luxus. Diese haben die Messer zuhause, immer wenn sie weg gehen, nehmen sie ein Messer mit das dem Anlass gerecht wird.
So nun wären wir schon am ende des Eintrages, hier unten stelle ich noch ein paar Klappmesser Bilder in den Blog.